Casa Museo dell'Alta Valle del Cervo
Engagement Entstehung Der Heirmatverein Le Valëtte an Ĝipoun
 
 

Ein Museum, eine identität: Das Obere Cervo-Tal La Bürsch

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Das Obere Cervo-Tal heißt im Dialekt Bürsch (übers.: Höhle, Haus). Die Landschaft ist charakteristisch, stark durch die Menschen und ihre Lebensweise in der Vergangenheit geprägt. Der Boden gibt nicht viel her, die guten Weiden sind wenige. Die Männer emigrierten, denn sie hatten aufgrund des Vorhandenseins von Syenit (Granitgestein und einziger Reichtum des Tals) ein Handwerk (Steinmetz oder Maurer) erlernt. Syenit ist ein hochwertiger für den Hausbau geeigneter Granit, den die geschickten Handwerker des Tals in der ganzen Welt bekannt machten. Die Bewirtschaftung von Haus und Hof wurde deshalb fast ausschließlich zur Aufgabe der Frauen.

Eine Gruppe von Personen hegte den Wunsch, dieses Kulturgut zu bewahren, um das Geschehen in den Dörfern, Gemeinschaften und im Leben der Familien nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. In den 1960er Jahren begann man damit alles das zu sammeln, was in der Vergangenheit mit dem Alltag und der Arbeit der Talbewohner zu tun hatte: Dokumente, schriftlich und mündlich Überliefertes, Fotos, Bilder, Gegenstände, Geräte und Werkzeug etc. In dem kleinen Wallfahrtsort San Giovanni Battista d’Andorno wurde dann 1964 mit großem Erfolg eine ethnografische Ausstellung organisiert.

Die langjährigen Recherchen und Sensibilisierung hatten etwas in Gang gebracht. Die 1973 vereinten Gemeinden des Oberen Cervo-Tals (Comunità Montana La Bürsch) unterstützten die Entstehung eines Heimatmuseums, das 1987 als Casa Museo eröffnet wurde und heute materielles sowie immaterielles Kulturgut dieser Bergregion mit Identität zeigt.
Seit 2000 ist es das fünfzehnte Museum dieser Art im Raum Biella, und der Museumsverein trägt aktiv zu den gemeinsamen Veranstaltungen bei.

 
 

Ziel: gemeinnützige Erforschung der lokalen Kultur

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Das Heimatmuseum, Casa Museo, des Oberen Cervo-Tals ist in einem typischen Gebäude aus dem 18. Jh. (komplette Restaurierung 1876) des Ortes Rosazza untergebracht. In den 15 Räumen auf 4 Ebenen (und in der Mansarde) haben folgende Themen- bzw. Lebensbereiche Platz zur Ausstellung gefunden: Stall, Küche, Syenitabbau und -bearbeitung, Fachschule für Bautechnik, Arbeiterwohlfahrt, Arbeitsmigration der Männer, Rolle der Frau.

Den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kulturvereinigung ist die Entstehung des Museums zu verdanken, sie leiten und betreuen es auch. Es ist zum Zentrum für die Erforschung und Publizierung des hiesigen Kulturguts geworden (für Beiträge und Mitarbeit seitens öffentlicher Einrichtungen oder Privatpersonen besteht große Offenheit). Außerdem ist das Museum eine wichtige Etappe auf thematischen Wanderungen (Rundweg Philantrop Federico Rosazza Pistolet und seine Bauwerke, Wanderweg Volksglauben, Prospekte erhältlich).

Auch um die Kulturvermittlung außerhalb der Region um Biella ist man stets bemüht. Die Trachtengruppe Valëtte an ĝipoun galt in diesem Sinne von Anfang an als eine treibende Kraft. In Eigenregie oder in Kooperation mit anderen Einrichtungen wurden in der Vergangenheit bereits viele Veranstaltungen organisiert und auch Sachbücher publiziert (Kurator Gianni Valz Blin, über 20 Jahre lang unermüdlicher Vorsitzender des Heimatvereins).

Dank der ständigen und großen Unterstützung der freiwilligen Helfer konnte sich die "Casa Museo" im Laufe der letzten Jahre weiter entwickeln. Neue Sehenswürdigkeiten konnten dem Publikum zugänglich gemacht und die Sammlungen bereichert werden. Diese können heute mehr als stolze tausend Objekte aufweisen - ohne die Dutzenden alten Fotografien mitzuzählen, welche den Besucher beim Rundgang begleiten.

 
 

Gianni Valz Blin und eine Gruppe von Ehrenamtlichen

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Der Verein Casa Museo dell’Alta Valle del Cervo ist 1987 auf Anraten der Comunità Montana La Bürsch der Rechtsform wegen gegründet worden und, um den Ehrenamtlichen Entscheidungsmacht zu verleihen. Denn sie sind es, die das Museum mit eingerichtet haben und den Besuchern Führungen anbieten. Zu dem Kreis um den Vereinsgründer, langjährigen Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden Gianni Valz Blin gehören Personen verschiedenen Alters, viele von ihnen sind auch Mitglied in der Trachtengruppe “Valëtte an Ĝipoun”.

Anfangs agierte der Verein zusammen mit der Comunità Montana, später dann selbstständig. Die Teilnahme an Kulturveranstaltungen, auch außerhalb der Region, gehören zum Tätigkeitsbereich sowie das Promoten des Tals, der Kultur, die Pflege des Austauschs mit anderen Berggemeinden. Um die Verwaltungen des Tals noch mehr einzubinden, muss es laut Satzung von 2010 im Vereinsvorstand jeweils einen Vertreter aus den fünf Gemeinden des Oberen Cervo-Tals und einen aus der interkommunalen Vereinigung Comunità Montana geben.

Zum Ziel gesetzt hat man sich jetzt, Bevölkerung und Feriengäste verstärkt einzubeziehen, aufmerksam zu machen auf Museum und Museumsarbeit, ein Netz der Kooperation mit kulturellen Einrichtungen im Raum Biella aufzubauen.

Werden sie selbst mitglied! jahresbeitrag: 10,00 (einzahlbar während der öffnungszeiten direkt im museum)

 

Auf dem Foto: zwei Mitglieder der Trachtengruppe mit Tracht

Valëtte an Ĝipoun: Trachten mit Stolz tragen

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Diese Trachtengruppe entstand 1976 infolge eines von der Comunità Montana Alta Valle Cervo La Bürsch initiierten Projekts zur Wahrung der Traditionen im Tal. Besondere Bedeutung wurde dem ĝipoun (Ende des 19. Jh.) beigemessen, einem schlicht geschnittenen meist schwarzen Kleid mit wertvollen farbigen Verzierungen, das zu Dorffesten und anderen feierlichen (religiösen und weltlichen) Anlässen getragen wurde. Die Trachtengruppe hatte sich an alle Frauen des Oberen Cervo-Tals (gebürtig, dort ansässig oder mit dem Tal verbunden) mit der Bitte gewandt, unter den geerbten Dingen ein ĝipoun ausfindig zu machen oder eventuell aus Originalstoffen ein solches Kleid anfertigen zu lassen.

Seit der Eröffnung des Heimatmuseums sind viele Frauen der Trachtengruppe an Öffnungstagen und bei Veranstaltungen mit Tatkraft dabei. Immer im Fokus bei ihrer Mitarbeit: die Rolle der Frau und ihre Doppelaufgabe aufgrund der Arbeitsmigration des Ehemannes. Die Trachtengruppe wurde schnell zu einem festen Bestandteil des Heimatvereins Casa Museo dell'Alta Valle del Cervo.

Um die 20 Frauen verschiedener Generationen gehören zu der Gruppe, alle Orte des Obertals sind vertreten. Eine der Aufgaben besteht darin, das Heimatmuseum bei kulturellen Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Kulturraum Gebirge (auch außerregional) zu repräsentieren.

 
 
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